© Laura Härtel

Suchen, Graben, Üben und feinstes Essen

LVS-Training Silvretta, Bielerhöhe

18.01.2025

Morgens um 7 Uhr ging es los mit der SBB vom Hauptbahnhof München nach Bregenz. Wir waren eine kleine Gruppe mit 3 Teilnehmern. Unser Tourenführer Riccardo Scandroglio startete voll motiviert ins Wochenende: Nach dem Kennenlernen durfte jeder erstmal beweisen, wie gut er beziehungsweise sie das eigene LVS-Gerät kennt. Sonst verlief die Fahrt ganz entspannt und unkompliziert, sehr zur Freude der teils müden Teilnehmer. Umstieg in Bregenz in die Regio nach Schruns, dort vom Bahnhof noch 30 Minuten mit dem Bus nach Partenen zur Vermuntbahn und dann rauf auf den Berg. Es folgte eine schnelle Busfahrt durch ein abenteuerlich enges Tunnelsystem, bis auf die Silvretta-Bielerhöhe mit Stopp direkt vor unserem Hotel Berggasthof Piz Buin auf 2000 Metern Höhe.

Es war erst 12 Uhr und deshalb ging es vor dem Einchecken erstmal weiter mit den theoretischen Grundlagen der Lawinenverschüttetensuche. Dazu hatten wir einen exklusiv nur von unserer Gruppe benutzten Seminarraum zur Verfügung. Danach ging es bei bestem Wetter nach draußen zum nur 200 Meter entfernten Schneefeld, das ab da unser Übungsfeld war. Es lag generell für die Jahreszeit eher wenig Schnee, auf dem Übungsfeld aber genug, um die Suche realistisch zu machen. Los ging’s mit Übungen zur Grobsuche mit dem LVS-Gerät: Unter anderem testeten wir, wie verschiedene Störfaktoren, beispielsweise Handys, die Suche beeinträchtigen können. Als die Sonne verschwunden war, checkten wir im Hotel ein. Wir hatten Doppel- bzw. Einzelzimmer mit externem Bad und Halbpension. Es gab jeden Abend ein 5-Gänge-Menü mit Suppe, Salatbuffet, Hauptspeise (mit veganen oder vegetarischen Optionen), Nachtisch und Käseplatte. Kulinarisch waren wir also tiptop versorgt, alles war superlecker. Vor allem die Fleischportionen waren riesig, generell kann man sagen, es wurde ziemlich viel gegessen. Nach einer Runde Uno war der erste Tag schon vorbei.  

Es gab erst ab 8 Uhr Frühstück, dementsprechend gemütlich starteten wir um 9 Uhr mit einem tieferen Einblick in die Theorie der Suche und Rettung Lawinenverschütteter. Dann ging es auf das Feld für die praktischen Übungen. Jetzt wurde mehrfach gesucht und sondiert, während die benötigte Zeit gestoppt wurde, die LVS-Geräte hatten wir zuvor selbst in verschiedenen Tiefen vergraben. Im Vergleich zur traditionellen Suche suchten wir noch mit einer elektrischen Sonde. Nach einer kurzen Mittagspause, ging es für die nächsten Übungen ans Ausgraben, inklusive spontanem Test der Erste-Hilfe-Fähigkeiten der Gruppe mit Bergung unseres „verletzten“ Kursleiters. Nachdem mit großer Motivation und im Geheimen für die Gruppe LVS-Geräte versteckt worden waren, starteten wir eine Mehrfachverschütteten-Suche, die mit Video aufgezeichnet wurde. Etwa 40 Minuten dauerte die anstrengende Suche und das Ausgraben von 4 „Verschütteten“. Ein zusätzlicher Stressfaktor war dabei der Auftritt eines anscheinend verwirrten Beteiligten, sehr realistisch gespielt durch unseren Tourleiter. Völlig fertig ging es zurück ins Hotel, wo einige von uns die zwei Saunen und den Ruheraum mit Bergpanorama auf den Silvretta See ausgiebig nutzten. Nach dem Abendessen waren alle noch hochmotiviert, sodass es anschließend noch eine sehr amüsante Videoanalyse der Suche gab.

Laura Härtel