Tag 1 – Anreise, Slipperanstieg & überraschende Begrüßung
Treffpunkt: 5:20 Uhr am Münchner Hauptbahnhof – für ambitionierte Skialpinist:innen fast schon Spätaufsteherzeit. Unser Tourenführer Zeno Göschl wartete bereits am Bahnsteig, aber von seinem Kollegen Klaus Miebach fehlte zunächst jede Spur. Sein letztes Lebenszeichen war eine Nachricht um 0:45 Uhr – keine vielversprechende Uhrzeit für Frühaktionen. Nach nervösem Warten kam endlich das ersehnte zweite Häkchen bei Signal – Klaus hatte den Folgezug erwischt.
Mit sieben Umstiegen, jeder Menge Ausblicken entlang der Glacier-Express-Strecke durchs Vorderrheintal und über den Oberalppass erreichten wir schließlich Münster. Dort hatte der Winter allerdings schon längst die Ski gegen Sandalen getauscht – also nutzten wir die Wartezeit auf Klaus mit einem Eis bei gefühlten 25 Grad.
Als endlich beide Tourenführer wiedervereint waren, ging’s los – über einen Wanderweg zur ersten Selbstversorgerhütte. Im T-Shirt und teilweise mit Frottee-Hausschuhen (!). Die Ski mussten sich noch etwas gedulden. Erst auf den letzten 100 Höhenmetern trugen wir sie stolz an den Füßen.
Statt Hüttenruhe und Bergidylle erwartete uns oben ein großes Empfangskomitee: Der Ski-Club Münster hörte lautstark „In München steht ein Hofbräuhaus“ – dazu gab es Willkommensbier. Das nenn ich Gastfreundschaft! Beim anschließenden Hüttenschmaus zauberten wir ein sensationelles 4-Gänge-Menü, bevor es zur ernsthaften Sache kam: Tourenplanung. Per Bonbon-Ziehung wurden zwei Gruppen gebildet, die sich unter der Anleitung von Klaus und Zeno selbstständig an Routenwahl und Umsetzung versuchen sollten – ganz im Sinne eines echten Skihochtourentrainings. (Sidefact: Wobei beide im Laufe der Tour nicht nur Sicherheit vermittelten, sondern auch zuverlässig für Unterhaltung sorgten – als Touren-Radio mit Endlostonspur.)