© Jutta Seyfried

Pulverschnee und Apfelstrudel

Skitouren um die Schweinfurter Hütte

17.02.2024

Bei leichtem Regen sind wir (Christian, Christian und noch ein Christian, Harald, Rebecca, Sophia, Willi und ich) zur Schweinfurter Hütte (2.028 m) aufgestiegen - das ging grade noch so vom Parkplatz weg mit Skiern. Nach einer kurzen Suppenpause auf der Hütte haben wir nach Norden das Gelände erkundet. Es hat wohl bis 2.300 m rauf geregnet, sodass die Abfahrt im feuchten Gelände echt herausfordernd war. Völlig unerwartet ist man immer wieder eingebrochen.

Über Nacht hat es etwas geschneit, sodass wir anderntags bei herrlichem Sonnenschein und etwas Neuschnee den Gipfel der Kraspesspitze (2.954 m) erreicht haben. Alle waren sich einig, dass wir unbedingt noch den Schartenkopf (2.855 m) dranhängen. Harald hat eine Abfahrtsvariante vorgeschlagen, sodass wir in völlig unverspurtem Gelände unsere Schwünge im Pulver ziehen konnten. Was für eine gelungene Tour, die wir an der Hütte mit Apfelstrudel, Kaiserschmarrn und Kaffee ausklingen haben lassen! Nach einem grandiosen Abendessen haben uns Rebecca und Willi noch die Regeln des Spiels Brändidog erklärt, das wir gleich mit Begeisterung ausprobiert haben. Hier war Strategie gefragt.

Am nächsten Morgen 10 cm Neuschnee an der Hütte, nach oben hin mehr, Wind und schlechte Sicht. Auf dem Weg zum Peistakogel (2.740 m) durfte, wer wollte, spuren. Gar nicht so einfach wenn man sich im Gelände nicht orientieren kann. In den steileren Hangpartien hat unser Tourenführer – Harald Löhnert - wieder übernommen und uns mit 10 m Entlastungsabständen alle sicher zum Gipfel gebracht. Nach vorsichtiger Abfahrt im Neuschnee und mit diffuser Sicht, haben wir erneut angefellt und am Gruejoch (2.710 m) unser Skidepot eingerichtet. Weiter ging es zu Fuß, mit viel Wind auf einen namenlosen Gipfel (2.812 m). Die Abfahrt im Kuglate Wannenkar war wieder im feinsten Pulver. Und natürlich mit großer Vorfreude aufs Abendessen, denn die Hüttenwirte können sehr gut kochen.

Auch für den letzten Tag war durchwachsenes Wetter angesagt. Am Vorabend hatten wir zwar besprochen, dass wir auf jeden Fall Richtung Hohe Wasserfalle (3.002 m) gehen wollen, dass jedoch keine große Hoffnung bestünde auf den alpinen Gipfel zu kommen, denn dafür wären meistens Pickel und Steigeisen (hatten wir nicht dabei) nötig, um den harschigen südöstlichen sehr steilen Gipfelhang zu bewältigen. In der Früh gings dann los bei Neuschnee, Wind und diffuser Sicht. Nach gut 2 Std. Aufstieg haben wir an einer repräsentativen Stelle auf etwa 2.700 m vier Blöcke gegraben, um uns ein Bild über den Schneedeckenaufbau zu machen. So ganz schlecht war das Ergebnis nicht, sodass wir entschieden haben, mit Entlastungsabständen noch bis zum Skidepot auf rund 2.900 m weiterzugehen. Auf dem Weg dorthin ist die Sonne rausgekommen und der sehr steile unberührte Gipfelhang lag vor uns. Irgendwie schade, die Tour jetzt zu beenden. Harald hat dann recht geschickt eine gute Trittspur zum Gipfel gelegt. Die Mühen des Aufstiegs wurden durch einen grandiosen Tiefblick ins Ötztal, eine phantastische Fernsicht und eine sonnige Abfahrt im lockerem Pulver belohnt.

Zurück im Tal haben wir unsere interessanten Tourentage noch im M-Preis in Oetz Revue passieren lassen. Danach gings gut gelaunt nach Hause!

Jutta Seyfried