© Monika Weiner

Pulverschnee-Pirouetten und Sauna-Seligkeit

Freeriden in Bad Gastein

23.02.2024

Tag 1: Wird es weiß oder bleibt es grün?

Die Spannung war zum Greifen, als wir, eine Schar von Schneehungrigen, uns im Morgengrauen auf den Weg machten. Würde uns der Wettergott gnädig sein oder würden wir auf grünen Wiesen landen? Mit Skiern bewaffnet, die mehr Platz beanspruchten als der Schaffner lieb war, begann unsere Reise nach Bad Gastein, dem Juwel im Salzburger Land, das schon Kaiser und Könige mit seiner Belle Époque-Architektur verzauberte.

Die Zugfahrt verwandelte sich in eine rollende Kennenlernparty, unterbrochen von kurzen Schlafepisoden und skeptischen Blicken auf die grüne Landschaft – wo war nur der versprochene Schnee? Doch Bad Gastein empfing uns mit offenen Armen und fallenden Flocken, als wollte es sagen: "Die Wetter-App lügt nicht, meine Freunde!"

Unser erstes Abenteuer auf den Pisten war ein Blind Date mit dem Schnee – Nebel so dicht, dass man ihn löffeln konnte. Unser Guide Florian Haiser manövrierte uns durch die weiße Wand, auch wenn er gelegentlich in einem grünen Fleck oder einem listigen Bachbett kurzzeitig von der Bildfläche verschwand – ein kleines Abenteuer, das uns allen ein Schmunzeln entlockte.

Nach einem Tag voller tastender Abfahrten und demokratisch beschlossener Talabenteuer, belohnten wir unsere tapferen Waden in der Jugendherberge mit einer Sauna-Sitzung. Die Cafeteria schloss früh, aber wir fanden Trost in immer noch fallenden Flocken und träumten von den Schneefeldern, die uns morgen erwarten würden.

Tag 2: Blaue Wunder und weiße Wonne

Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem Himmel so blau, dass er jede Instagram-Filterblase vor Neid hätte platzen lassen. Der Pulverschnee knisterte unter unseren Füßen wie frische Semmelbrösel. Wir, die Pulverschnee-Piraten, setzten die Segel zur Talstation, bereit, unsere Spuren in die unberührte Pracht zu zeichnen.

Doch halt! Der Windgott und der Lawinengeist hatten andere Pläne und hielten den oberen Teil der Gondel fest im Griff. Nichtsdestotrotz – in Bad Hofgastein fanden wir unser Glück. Wir standen in der Schlange, als wären wir Teilnehmer einer stillen Disco, jeder mit seinen Stoßgebeten beschäftigt, dass der Berg noch unberührt von anderen Freeride-Aficionados sei.

Und siehe da, der Pulverschnee-Gott lächelte uns zu. Wir fanden Lines, die so perfekt waren, dass sie von den Ski-Göttern selbst gezogen sein mussten. Der Tag endete mit Geschichten, die man nur glaubt, wenn man den Schnee selbst schmecken kann.

Tag 3: Der letzte Akt im Schneeparadies

Am dritten Tag, während wir beim Frühstück saßen und die Spannung in der Luft knisterte, warteten wir auf die frohe Kunde der Öffnung von Sportgastein. Doch das Schicksal spielte wieder seine Karte, und wir mussten uns mit den bereits bekannten Hängen begnügen.

Doch das Universum hatte ein Ass im Ärmel: Während wir in der Gondel saßen, öffnete sich die zweite Sektion, und wir wurden mit First Lines im Champagne Powder belohnt, die unsere Herzen höher schlagen ließen als der höchste Gipfel des Tales.

Mit einem Lächeln, das nicht einmal der mürrischste Schaffner uns nehmen konnte, und Geschichten, die noch unsere Enkel erzählen werden, kehrten wir zurück nach München. Bad Gastein, du hast uns nicht nur mit deinen Pisten verzaubert, sondern auch mit deinen Wasserfällen, die in der Sonne glitzerten wie ein Diamantencollier, und deinen Grandhotels, die Geschichten aus einer anderen Zeit flüsterten.

So endete unser episches Wochenende, mit Florian, dem Guide-Ninja, und den tapferen Ski (und Snowboard)-Seelen Flo, Robin, Fabian, Harald und Monika. 
Bis zum nächsten Mal, wenn der Schnee wieder ruft!

Florian Kunzmann