Die wohl schönste Etappe war die Tour auf die Lavarella-Spitze, die wir über den Südgrat erreichten. Das Panorama von dort oben war atemberaubend und belohnte für die Mühen des Aufstiegs. Übernachtet wurde auf der gemütlichen Lavarellahütte, die herrlich eingebettet in die winterliche Berglandschaft lag.
Der letzte Tag begann mit einer Abfahrt, gefolgt von einem erneuten Aufstieg zur Sennes-Hütte. Von dort führte die Route über das weite Hochplateau, bevor wir schließlich die lange Abfahrt hinunter zum Pragser Wildsee genießen konnten – ein würdiger Abschluss der Durchquerung. Von hier nahmen wir den Bus zurück nach Brixen und schließlich den Zug nach München.
Die Bedingungen waren lawinensicher, allerdings war die Grundlage recht dünn, weshalb es den einen oder anderen Kratzer gab. Unterwegs nahmen wir uns immer wieder bewusst Zeit für Entscheidungen – sei es, einen weniger effizienten Weg zu wählen oder nicht die bereits vorhandene Spur zu benutzen. So wurde man nicht nur konditionell gefordert, sondern sammelte auch wichtige Erfahrungen im gemeinsamen Abwägen und Entscheiden. Die Tage waren lang (8-10 Stunden), boten aber viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Empfehlenswert ist das Training für alle, die Freude am Lernen haben, genügend Kondition für längere Touren mit Gepäck, sowie etwas Erfahrung und Spaß am Draußensein mitbringen. So lässt sich nicht nur viel Neues lernen, sondern auch ein eindrucksvolles Abenteuer erleben. Ein herzlicher Dank geht an Zeno Göschl für die Einführung dieses großartigen Formats – hoffentlich wird es noch viele weitere Durchquerungstrainings geben.
Noah Sulzer