© Amadeus Gebauer

Gesucht: die optimale Route

Skitouren-Durchquerungstraining in Südtirol

06.03.2025

Das Durchquerungstraining war insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung. Bereits im Vorfeld traf sich die Gruppe mehrmals in Thalkirchen, um sich kennenzulernen, die Rahmenbedingungen zu besprechen und eine Einführung in die Tourenplanung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erhalten. Zeno Göschl gab wertvolle Hilfestellungen, ließ die Gruppe aber die wesentlichen Entscheidungen selbst treffen. Jeder Teilnehmer/ Jede Teilnehmerin plante eigenständig eine Tour mit Anreise und Übernachtungen, stellte diese vor und gemeinsam wurde abgestimmt, welche Variante umgesetzt wird. Schon hier konnte man viel über die Organisation von Skitouren mit Öffis lernen.

Der zweite Teil bestand in der Durchführung der Tour selbst. Ziel waren die Dolomiten, die landschaftlich beeindruckend und trotz höherer Kosten eine lohnende Wahl waren. Die Anreise erfolgte mit dem Zug von München nach Brixen und von dort mit dem Bus weiter ins Villnösstal. Mit Blick auf die markante Puez.
Am nächsten Tag starteten wir früh zu einer langen Etappe durch die Puez-Gruppe. Nach einem eindrucksvollen Anstieg folgte eine abwechslungsreiche Abfahrt hinunter nach Kolfschug, wo wir die nächste Nacht verbrachten.

Die wohl schönste Etappe war die Tour auf die Lavarella-Spitze, die wir über den Südgrat erreichten. Das Panorama von dort oben war atemberaubend und belohnte für die Mühen des Aufstiegs. Übernachtet wurde auf der gemütlichen Lavarellahütte, die herrlich eingebettet in die winterliche Berglandschaft lag.

Der letzte Tag begann mit einer Abfahrt, gefolgt von einem erneuten Aufstieg zur Sennes-Hütte. Von dort führte die Route über das weite Hochplateau, bevor wir schließlich die lange Abfahrt hinunter zum Pragser Wildsee genießen konnten – ein würdiger Abschluss der Durchquerung. Von hier nahmen wir den Bus zurück nach Brixen und schließlich den Zug nach München.  

Die Bedingungen waren lawinensicher, allerdings war die Grundlage recht dünn, weshalb es den einen oder anderen Kratzer gab. Unterwegs nahmen wir uns immer wieder bewusst Zeit für Entscheidungen – sei es, einen weniger effizienten Weg zu wählen oder nicht die bereits vorhandene Spur zu benutzen. So wurde man nicht nur konditionell gefordert, sondern sammelte auch wichtige Erfahrungen im gemeinsamen Abwägen und Entscheiden. Die Tage waren lang (8-10 Stunden), boten aber viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Empfehlenswert ist das Training für alle, die Freude am Lernen haben, genügend Kondition für längere Touren mit Gepäck, sowie etwas Erfahrung und Spaß am Draußensein mitbringen. So lässt sich nicht nur viel Neues lernen, sondern auch ein eindrucksvolles Abenteuer erleben. Ein herzlicher Dank geht an Zeno Göschl für die Einführung dieses großartigen Formats – hoffentlich wird es noch viele weitere Durchquerungstrainings geben.

Noah Sulzer